Bei Hochlandfahrten auf jeden Fall ein Mountainbike mit möglichst breiten Reifen verwenden, alle anderen Räder sind auf Dauer überfordert. Möglichst gut gedichtete Lager, breite Felgen, dicke Speichen - kein Leichtbau. Das Gepäck in wasserdichte Packtaschen (Furten!) auf stabilen Gepäckträgern (Tubus oder Blackburn - ich habe sehr viele gebrochene Nachbauten gesehen) vorne und hinten verteilen. Dies entlastet das Hinterrad und verbessert das Fahrverhalten. Vorne hat sich ein halb hoch hängender Eigenbau bewährt. Ersatzspeichen, -schläuche und mindestens einen Reifen einpacken, dazu das nötige Werkzeug und eventuell eine Kette.
Wichtig ist ein sturm- und regensicheres Zelt, gute Regensachen und wenig Baumwollsachen, da sie leicht feucht werden, aber sehr langsam trocknen. Der Schlafsack sollte mind. –5°C als Kompfortbereich haben, da man erfahrungsgemäß auf der Tour etwas abbaut. Ansonsten Kocher, Töpfe und was jeder so braucht. Wenn Furten eingeplant sind, empfiehlt es sich extra Furtschuhe einzupacken.
Bei jeder Hochlandüberquerung muß mit Furten gerechnet werden. Diese sind sehr verschieden. Am gefährlichsten sind Furten an Gletscherflüssen, erkennbar an dem braunen Wasser. Sie sind meist sehr kalt (ca. 2°C) und reißend. Sie sind am leichtesten am Morgen zu durchqueren, da der Wasserspiegel über Nacht sinkt. Eine wesentlich konstantere Tiefe haben Quellflüsse, das Wasser ist bei ihnen klar und bei weitem nicht so kalt.
Furten sollten nie sorglos durchfahren werden, immer die Furt genau untersuchen, eventuell flußauf- oder abwärts eine bessere Stelle suchen. Wenn die Furt zu gefährlich erscheint, auf ein Auto warten, was einen mitnehmen kann. Vorsicht bei Regen, die Flüsse können sehr plötzlich ansteigen.
Island ist sehr dünn besiedelt. Im allgemeinen ist jede Tankstelle mit einem Geschäft gekoppelt. Ein sehr großer Teil der Bevölkerung lebt im Südwesten, wo die Verpflegung, wegen der vielen Geschäfte, einfach ist.
Im Norden kann es jedoch öfter vorkommen, daß man einen oder auch zwei Tage nicht an einem Laden vorbeikommt und das Hochland ist völlig unbesiedelt, im Sommer werden nur einige Hütten bewirtschaftet, wo es außer Keksen oft nicht mehr gibt. Dadurch ist es notwendig die Verpflegung mit Reserve vorauszuplanen. Bei unserem Hochlandabschnitt hatten wir zum Beispiel eine Woche nicht die Möglichkeit einzukaufen.
Die Preise liegen etwas höher als in Deutschland, waren durch den schwachen Dollar (die isländische Krone ist an den Dollar gekoppelt) aber erschwinglich.